Willich: Angeblicher Überfall stellt sich als "Räuberpistole" heraus
Streithöfe - 18.07.2016Die Polizei hatte von Anfang an Bedenken
hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes der Geschichte eines
Anzeigenerstatters. Wie sich jetzt herausstellte zu Recht:
Am vergangenen Montag, 11.07.2016 berichtete ein 22jähriger
Schiefbahner der Polizei von einem Überfall auf offener Straße, bei
dem er als Ersthelfer in eine Falle gelockt und dann verletzt und
ausgeraubt worden sei. Wir berichteten in unserer Meldung 916 vom
11.07.2016 darüber.
Schon bei der Anzeigenaufnahme kamen den Polizisten Zweifel, da
ein solcher Sachverhalt am hellichten Tag auf einer belebten
Landstraße sicher nicht unbeobachtet geblieben wäre. Auszuschließen
war dies jedoch nicht. Deshalb versuchte man über eine
Presseveröffentlichung mögliche Zeugen zu finden, die Angaben zum
Tathergang machen konnten. Dies blieb jedoch ohne Erfolg.
Wie sich jetzt in einer Vernehmung des Schiefbahners
herausstellte, hatte er den kompletten Sachverhalt schlicht erfunden,
da er nach eigenen Angaben persönlichen Stress gehabt habe und eine
Auszeit von seiner Arbeit benötigte. Unabhängig davon, dass er damit
einen Vorgang schuf, der unnötig Zeit und Arbeitskraft in Anspruch
nahm, die man an anderer Stelle sich besser hätte einsetzen können,
erfüllte er durch seine falsche Aussage auch noch den Tatbestand des
Vortäuschens einer Straftat. In der Vernehmung zeigte er sich
einsichtig und sein Handeln tat ihm leid. Ihm ist auch bewusst, dass
er mit dieser Aktion seine privaten Probleme nicht hatte lösen
können. Seine Arbeitsstelle, die nach seinen Angaben für ihn einen
von vielen Stressfaktoren darstellte, hat er inzwischen gekündigt.
Trotz seiner Entschuldigung sieht er sich jetzt selbst mit einer
Strafanzeige konfrontiert.
Zum besseren Verständnis hängen wir hier noch den Text unserer
Pressemeldung vom 11.07.2016 an: "Willich: Angeblich Verletzter
überfällt Ersthelfer Ein 22-jähriger Schiefbahner wurde am Montag,
gegen 11:00 Uhr, Opfer eines Überfalls auf offener Straße. Die Kripo
sucht dringend Zeugen. Nach Schilderungen des jungen Mannes, der erst
nach der ärztlichen Behandlung die Polizei informiert hatte, befuhr
er mit seinem Roller die Landstraße zwischen Willich und Osterath.
Kurz hinter dem Landgasthof
Streithöfe sei er auf einen Pkw
aufmerksam geworden, der rechtsseitig in einem Feldweg oder einer
Einmündung stand. Die Pkw-Front wies zur Straße. Vor dem Auto lag
eine Person reglos am Boden. Der junge Mann hielt mit seinem Roller
an, um als Rettungssanitäter erste Hilfe zu leisten. Als er sich über
die reglose Person beugte, sei er von einer zweiten Person von hinten
angegriffen worden. Diese Person verletzte den Schiefbahner mit
Messerstichen leicht. Der Ersthelfer setzte sich zur Wehr und schlug
dem Angreifer dabei das Messer aus der Hand, das er selber am Tatort
auffand und mit zur Anzeigenerstattung brachte. Der zunächst reglose
Mann und sein Komplize flüchteten daraufhin mit dem schwarzen
Fahrzeug, möglicherweise einem BMW mit Stufenheck, in Richtung
Osterrath. Der junge Mann vermisst seit dem Vorfall seine Armbanduhr.
Der Mann, der auf dem Boden lag, war etwa 30 Jahre alt, dünn und
hatte kurzes braunes Haar sowie einen Kinnbart. Er trug eine Brille.
Er war mit einer schwarzen Lederjacke und dunklen Jeans bekleidet. Zu
dem Angreifer liegt keine Personenbeschreibung vor. Das KK Ost fragt:
Wer ist um die Tatzeit an der beschriebenen Stelle vorbeigefahren und
hat die Situation möglicherweise beobachtet? Wer ist zur fraglichen
Zeit oder davor an der Stelle vorbeigefahren und kann Angaben zu dem
im Feld geparkten schwarzen Auto machen? Hinweise erbittet die Kripo
unter der Rufnummer 02162/377-0."
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Viersen
Pressestelle
Harald Moyses
Telefon: 02162/377-1192
Fax: 02162/377-1199
E-Mail: pressestelle.viersen@polizei.nrw.de
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